Digitale Kommunikation im Alter – Erste Ergebnisse der CRISIS-Studie
Isabelle Albert1, Martine Hoffmann2, Elke Murdock1, Josepha Nell1 & Anna Kornadt1
1Universität Luxemburg – Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften
2RBS Center fir Altersfroen
E-Mail: isabelle.albert@uni.lu
In Folge der Kontaktbeschränkungen und Maßnahmen der sozialen Distanzierung zur Eindämmung der Corona Pandemie wurde vielfach von einem vermehrten Gebrauch digitaler Medien zur Aufrechterhaltung sozialer Kontakte berichtet.
Die vorliegende Studie liefert erste Hinweise darauf, inwiefern sich das Kommunikationsverhalten älterer Menschen während der COVID-19 Krise verändert hat, wie der Gebrauch verschiedener Kommunikationsmittel mit der Reduktion von Einsamkeit und sozialer Isolation zusammenhängt und ob digitale Medien traditionelle Formen der Kommunikation verdrängen oder ergänzen.
Im Juni 2020 wurden im Rahmen des vom FNR Luxemburg geförderten CRISIS-Projekts N = 611 in Privathaushalten lebende Personen im Alter zwischen 60 und 98 Jahren zu ihrem Erleben während der COVID-19 Krise befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Telefon insgesamt zwar weiterhin das wichtigste Kommunikationsmittel älterer Menschen bleibt, jedoch nehmen digitale Medien insbesondere in der Gruppe der 60-69-jährigen einen wichtigen Stellenwert ein, um mit anderen in Kontakt zu bleiben. Dabei reduzierte ein gestiegener Gebrauch digitaler Medien (wie auch traditioneller Medien) das Gefühl, nicht genug Gesellschaft zu haben. Außerdem scheinen neue Arten der Kommunikation traditionelle Arten in unserer Zielgruppe nicht zu ersetzen, sondern sie ergänzen sich gegenseitig.
Die Ergebnisse werden mit Bezug auf Maßnahmen zur Reduktion sozialer Isolation und Einsamkeit im Alter und im Kontext von COVID-19 diskutiert.