SPRECHERKREIS:

FACHAUSCHUSS ALTER UND TECHNIK

Prof. Dr. Hans-Werner Wahl, Heidelberg
Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, Freiburg
Prof. Dr. Claudia Müller, Siegen
PD Dr. Helga Pelizäus, München




Einladung zur
Online-Veranstaltung des FA Alter und Technik
am 5. März 2021 – 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr

World Café

Zukunftsperspektiven für gelingendes Altern in der digitalen Welt

Wir laden Sie heute gerne zu einer Folgeveranstaltung ein, die an das erste Online-Symposium „COVID-19 als Brennglas“ des DGGG-Fachausschusses „Alter und Technik“ anschließt. Schon mit dieser sehr gut besuchten Veranstaltung, durchgeführt am 10. November 2020, wurde das Ziel verfolgt, die Potenziale digitaler Technik für den derzeit herausfordernden Alltag vieler älterer Menschen auf der Basis aktueller Forschung zu beleuchten. Dabei wurde sehr deutlich, dass die derzeitige Krise besonders eindrücklich auf die Folgen des unzureichenden Zugangs vieler älterer Menschen zu digitalen Medien verweist. Sein Fehlen verstärkt die negativen Auswirkungen der Corona-bedingten Maßnahmen häufig in einer Weise, die immer weniger tolerierbar sind. Kontaktsperren führen zu massiven Einbußen der sozialen Teilhabe älterer Menschen, ihrer Lebensqualität und ihrer Unterstützung, was durch die Nutzung digitaler Medien zumindest bis zu einem gewissen Grad kompensiert werden könnte. Von der Digitalisierung „abgehängte“ Menschen sind insofern von der Krise doppelt betroffen. Die Verknüpfung von Forschung und Praxis trug also dazu bei, existierende Probleme recht präzise benennen und einordnen zu können.


Die Veranstaltung, zu der wir Sie nun aktuell einladen, möchte an das Symposium anschließen und sich den Strategien zur Bewältigung der identifizierten Problemlagen widmen. Im Rahmen eines digitalen World Cafés sollen unter anderem Antworten auf die Fragen gefunden werden, wie die digitale Souveränität älterer Menschen gefördert werden kann und welche Maßnahmen notwendig sind, um den digitalen Zugang für alle älteren Menschen zu ermöglichen.

Für die Durchführung des digitalen World Cafés Zukunftsperspektiven für gelingendes Altern in der digitalen Welt sind fünf thematische Vertiefungen geplant, die aktuell relevante Themen aufgreifen. Unser Ziel ist es, im FA Alter und Technik unter Einbezug eines Maximums an Mitgliedern zu diesen Themenstellungen prägnante Positionen zu entwickeln. Diese wollen wir anschließend der DGGG zur Positionierung im Feld Alter und Technik/Digitalisierung zur Verfügung stellen, beziehungsweise auch selbst mit deutlicher Stimme in die Öffentlichkeit transportieren. Wir werden dabei den Schulterschluss mit anderen bedeutsamen Akteuren in diesem Feld suchen, z.B. mit der BAGSO.

Während in Präsenzveranstaltungen im Rahmen der Methode World Café an Thementischen oder in Gruppenräumen verschiedene Aspekte zum Rahmenthema in diskursiver Form bearbeitet werden und dabei alle Teilnehmer*innen auch alle Gruppen durchlaufen, braucht die Online-Version eine angemessene Form der Modifikation.

Wir werden mit dem Video-Konferenzsystem Zoom arbeiten und den Teilnehmer*innen digitale Gruppenräume eröffnen, in denen der Dialog stattfinden kann. Weil das Online-Format zeitlich begrenzter sein wird, kann jede Person maximal 3 Themengruppen besuchen. Deshalb sollten Sie uns bei Ihrer Anmeldung die Rangfolge ihrer Präferenzen angeben, damit wir eine Orientierung für die Gruppeneinteilung haben. Ihre Wahl können wir aber leider nicht verbindlich zusagen, weil wir auf eine ausgewogene Verteilung der Teilnehmer*innen in die fünf Gruppen achten müssen und bitten dafür um Verständnis. Trotzdem werden wir, soweit es möglich ist, Ihre Präferenzen berücksichtigen.

Die Moderation in jedem der Gruppenräume verbleibt während aller Durchgänge beim gleichen Moderations-Tandem, das zu Beginn jedes Durchgangs jeweils einen Gesprächsimpuls setzen und die zentralen Diskussionsinhalte auch dokumentieren wird. Zum Abschluss werden im Plenum die Ergebnisse aller Themengruppen kurz vorgestellt und in Überlegungen überführt werden, wie sich der Fachausschuss und die DGGG zukünftig strategisch positionieren könnten.

Als Fragestellungen der einzelnen Themengruppen sind geplant:

  1. Digitalisierung als Chance für gelingendes Altern in sozialer Teilhabe und Partizipation
    Welche Impulse für tragfähige soziale Netzwerke im Alter ergeben sich durch die Nutzung digitaler Technologien und Medien? Wie können wir diese möglichst konkret fassbar machen? Wie können wir sie möglichst attraktiv an Ältere und Angehörige kommunizieren?

    Co-Moderierende: Cornelia Kricheldorff & Ulrich Otto

  2. Digital Divide
    In welcher Weise bzw. mit welchen Strategien können wir den älteren Menschen Zugang zur digitalen Welt ermöglichen, deren Lebensrealität durch Technikferne, geringes Einkommen, geringe technische Kompetenz oder fehlende soziale Unterstützung gekennzeichnet ist?

    Co-Moderierende: Helga Pelizäus & Thomas Birken

  3. Digitalisierung in der Langzeitpflege
    Was sind die essentiellen „Lessons“, die wir aus der aktuellen Situation in der Corona-Pandemie in Bezug auf die digitale Realität in der Langzeitpflege lernen können – ambulant und stationär? Welche Aktivitäten sind am zielführendsten, um im Bereich Pflege digital nachzusteuern? Wer muss dafür „ins Boot geholt“ werden?

    Co-Moderierende: Hans-Werner Wahl & Waltraud Kannen

  4. Qualifizierungsoffensive zur Vermittlung digitaler Kompetenzen
    Welche Strategien sind derzeit am erfolgreichsten, welche eher nicht? Bei unterschiedlichen Gruppen (alte Menschen selbst, pflegende Angehörige, verschiedene Professionsgruppen)? Wie könnten laufende Strategien quantitativ und qualitativ gestärkt werden?

    Co-Moderierende: Claudia Müller & Janina Stiel

  5. Ethische Fragen, Haltungen und Einstellungen
    Wie können ältere Menschen und andere Gruppen zu kritischen Haltungen gegenüber Digitalisierung angeregt werden, ohne dass sie „aussteigen“? Welche eventuell neuen Formen der ethischen Reflexion benötigen wir in Deutschland und wie könnte man diese praktisch umsetzen (z.B. im Heimkontext)??

    Co-Moderierende: Cordula Endter & Josefine Heusinger (angefragt)