Smartphone-Sprechstunden für Ältere als „Türöffner“ zu (digitaler) Techniknutzung und Medienkompetenz auch in Zeiten von COVID 19? Ergebnisse einer Fallstudie zur transdisziplinär partizipativen Entwicklung bedarfsorientierter Beratungsszenarien

Birgit Apfelbaum

Hochschule Harz

E-Mail: bapfelbaum@hs-harz.de

Mit den Eindämmungsmaßnahmen im Zuge der COVID 19-Ausbreitung ging ab März 2020 eine abrupte Unterbrechung von Präsenzangeboten zur niedrigschwelligen Förderung (digitaler) Technik und Medienkompetenz bei älteren Menschen einher. Die Krisensituation konfrontiert(e) Praxis und Wissenschaft seitdem mit der Frage, wie sich vertraute Beratungsszenarien unter Wahrung von Abstandsregeln so umgestalten lassen, dass ihre „Türöffner“-Funktion für (digitale) Techniknutzung und -aneignung insbesondere für diejenigen erhalten bleibt, die selbst noch keine ausreichenden Technikkompetenzen mitbringen, aber auf Grund der eigenen Lebenslage (weiter) Bedarf anUnterstützung anmelden und vom Einsatz digitaler (Medien-)Technik profitieren könnten. Quartiersmanagements berichten im Mai 2020 bundesweit von erschwerter Zielgruppenerreichung auf Grund von Kontaktbeschränkungen und plädieren dafür, innovative Quartiersansätze undKommunikationsformate zukünftig auf einem Kontinuum analog-digital zu etablieren, ohne jedoch gewachsene Unterstützungsstrukturen und Begegnungsorte zu gefährden (vgl. empirica ag 2020). Der Beitrag stellt Methodendesign und Ergebnisse einer Fallstudie zur transdisziplinär-partizipativen Entwicklung eines hybriden Präsenzszenarios für sog. Smartphone-Sprechstunden vor, die im Kontexteines Reallabors für Technikakzeptanz und Soziale Innovation (vgl. Apfelbaum / Schatz 2020) unmittelbar anwendbares Handlungswissen für die Wiederaufnahme des Beratungsangebots ab Juli 2020 generieren konnte. Das Szenario unter Integration eines Visualizers mit Dokumentenkamera, externem Bildschirm und traditionellem Zeigestock wird seitdem kontinuierlich mit einem lokalen Praxispartnernetzwerk weiterentwickelt (vgl. www.innovativ-altern.de/portfolio/clip-zeigt-reallaborarbeit-unter-corona/) und auch auf seine Transferierbarkeit als soziale Innovation auf vergleichbare Beratungssettings überprüft.


Literatur:
Apfelbaum, Birgit / Schatz, Thomas (2020): Aufbau von Strukturen der Technikberatung und Technikaneignung. Eine Zwischenbilanz zum TAKSI-Reallabor im Vorhaben VTTNetz. In: Harzer Hochschultexte, Transfer und Third Mission – Das Konzept eines zukunftsfähigen „Transfer- und Innovations-Service“ der HAW in Sachsen-Anhalt, herausgegeben von Georg Westermann und Sophie Reinhold. Wernigerode: Hochschule Harz, 106-125.

empirica ag (2020): Aktuelle Entwicklungen und Aufgaben in der Sozialen Stadt/Sozialer Zusammenhalt. Befragung der Quartiersmanagements zu den Folgen der Corona-Pandemie. Download: https://www.empirica-institut.de/thema/regional-stadt-undquartiersentwicklung/ 0920-befragung-der-quartiersmanagements-zu-den-folgen-der-coronapandemie/

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