Startseite » Veranstaltungen » 2022: Onlinetagung: Sorgegemeinschaften und Digitalisierung

SPRECHERKREIS:

Prof. Dr. Cordula Endter (cordula.endter@khsb-berlin.de)
Prof. Dr. Claudia Müller (claudia.mueller@uni-siegen.de)
PD Dr. Helga Pelizäus (helga.pelizaeus@unibw.de)
Dr. Anna Schlomann (anna.schlomann@ph-heidelberg.de)



Einladung zur
Onlinetagung:
Sorgegemeinschaften und Digitalisierung im Spiegel differierender
gesellschaftlich-institutioneller Rahmungen

Termin: 9.12.2022 von 13.00 bis 16.30 Uhr, online: per Zoom

Anmeldung per Email an dennis.kirschsieper@uni-siegen.de; der Zoom-Link wird einige Tage vor der Online-Konferenz versendet.

Die Tagung wird organisiert vom Fachausschuss Alter & Technik der DGGG in Kooperation mit dem SFB 1187 „Medien der Kooperation“, Teilprojekt A05.

Der gesellschaftlich-institutionelle und kulturelle Kontext übt erheblichen Einfluss auf die Entwicklung und den konkreten Einsatz digitaler Technologien zur Unterstützung sorgender Gemeinschaften aus, so lautet der Ausgangspunkt dieser Tagung. Die Nutzung der Potenziale assistiver Technologien für ein gemeinschaftsorientiertes, unterstützendes Zusammenleben von Menschen mit und ohne Pflegebedarf sind aus dieser Perspektive einerseits geprägt durch strukturelle Kontexte, wie zur Verfügung stehende finanzielle, soziale, institutionelle und infrastrukturelle Ressourcen. So wird innovativen Systemen und Technologien im Pflegebereich in Japan größte Bedeutung zugewiesen angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von Arbeitskräften im Pflegesektor und kleiner werdenden innerfamilialen Unterstützungssystemen (Hasegawa 2022). Andererseits haben auch kulturelle Kontexte wie gesellschaftliche Werte, Normen und Überzeugungen einen wesentlichen Einfluss darauf, welche Bedeutung digitalen Technologien im Lebensalltag älterer Menschen zukommt. Ein elektronisches Personentracking bei demenziell erkrankten Menschen mit Bewegungsdrang wird in Deutschland stark kontrovers diskutiert, da der Schutz der Privatsphäre hohe Priorität genießt, die derartige Tracking Systeme aber untergraben können.

Die jeweiligen gesellschaftlich-institutionellen Kontexte müssen bei der Entwicklung und dem Einsatz assistiver digitaler Technologien für Sorgegemeinschaften immer mit Bedacht werden, lautet daher unsere Prämisse. Ziel unserer Tagung ist entsprechend die Analyse der Wechselbeziehungen zwischen staatlich-institutionellen Rahmungen und Technikentwicklung und -einsatz für ältere Menschen durch eine vergleichende Perspektive. Vor diesem Hintergrund soll die Übertragbarkeit Erfolg versprechender Lösungsansätze auf andere Systeme geprüft werden. Kurz: Was können wir durch den Vergleich differierender Gesellschaftsmodelle mit Blick auf Technikentwicklung und -einsatz für Ältere lernen?